Die imposante Burgruine des hochgelegenen Ortes Obermurach beherrscht das südwestliche Blickfeld der Stadt. Der Name Murach wird 1110 erstmals urkundlich erwähnt. Von der einstigen Festung auf einer Bergkuppe ist nur noch eine Ruine erhalten, die dem Freistaat Bayern gehört.
Weitere Informationen: Burgruine Haus Murach
Erbaut wurde die Burg von den Grafen von Sulzbach. Nach dem Aussterben der männlichen Linie im 12. Jahrhundert gelangte die Festung durch Heirat an die bedeutenden Grafen von Ortenburg, deren Erinnerung unter anderem im Oberviechtacher Ortenburg-Gymnasium fortlebt. Nach Erbstreitigkeiten der Ortenburger kam ihr Besitz im 13. Jahrhundert an den Wittelsbacher Herzog Ludwig von Oberbayern, der Burg und Amt Murach mit seinen Dienstleuten besetzte. In dem in der bayerischen Geschichte bedeutenden Hausvertrag von Pavia der Wittelsbacher fiel Murach 1329 zusammen mit dem Großteil der Besitzungen im Nordgau an die Pfälzische Linie der Wittelbacher, von der es 300 Jahre später (1628) unter Kurfürst Maximilian I. an die bayerische Linie zurückkam. Die Wehrhaftigkeit der Festung bewies sich in den Hussitenkriegen von 1419 bis 1436, als Murach allen Anstürmen standhielt.
Im Rahmen der bayerischen Gebiets- und Verwaltungsreform zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Amt und Pfleggericht Murach 1803 nach Neunburg vorm Wald verlegt und die Burg an einen Privatmann verkauft. Ab dieser Zeit benutzte man das Bauwerk als billigen Steinbruch; die Witterungseinflüsse trieben den Verfall zudem voran. Erst nach der Errichtung des Landgerichts in Oberviechtach kaufte der Staat 1844 die Ruine zurück und sorgte für eine notdürftige Konservierung. Das heutige Doktor Eisenbarth und Stadtmuseum zeigt die Burg Murach in einer Rekonstruktion - gefertigt von dem Arzt Dr. Hasenbach -, die den Eindruck von dem einstigen, imposanten Bauwerk vermittelt.
Seit dem 13. Jahrhundert taucht für Murach in den Quellen immer wieder die Benennung "Haus" auf, die sich im Volksmund bis heute als Bezeichnung für die Ortschaft Obermurach gehalten hat. Bezogen auf die Burg verrät dieser Begriff die Nutzung als Wohnburg oder Schloss.
Der Bergfried, wohl nicht vor 1250 erbaut, ist bis heute der am besten erhaltene Teil der Anlage. Der etwa 20 Meter hohe Turm weist eine Aussichtsplattform auf und bietet dem Besucher einen herrlichen Rundblick weit ins Land hinaus. Relativ gut bewahrt sind auch noch Reste der äußeren Ringmauer und der inneren Zwischenmauer mit dem Zugang zum oberen Burghof. Palas, Kapelle und Verlies sind nur noch in den Grundfesten erkennbar.
Jährlich am ersten Sonntag im August findet das "Hauserner Burgfest" statt. Nähere Informationen hierzu sind im "Burgensommer Oberpfälzer Wald" enthalten.
Eigentümer: Landbauamt Amberg, Archivstraße 1, 92224 Amberg, Herr Kurz
Sonstige Angebote: Gruppenführungen nach Vereinbarung möglich.
Bildnachweis:
Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald, Stefan Gruber - Burgruine Haus Murach
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