Gelebter Glaube war für unsere Vorfahren gegenwärtig. Dies ist heute noch zu spüren, wenn vom Markplatz der Blick zur Stadtpfarrkirche schweift. 36 Meter hoch ragt der barocke Zwiebelturm empor. Die unterschiedlichen Färbungen des Sandsteinmauerwerks am Turm zeigen noch heute die Spuren des verheerenden Brandes von 1773.
Der Innenraum des Sakralbaus beeindruckt durch seine Ausstattung in reinstem Rokoko. Im Altarblatt des herrlichen Hochaltars ist die Taufe Jesu im Jordan durch den Kirchenpatron dargestellt. Die hervorragenden Deckenfresken zeigen Szenen aus dem Leben des Hl. Johannes des Täufers und die christlichen Kardinaltugenden. Besondere Beachtung verdient im Chorraum die Darstellung der „Hl. Sippe" als Beschützerin der Pfarrei. In der rechten unteren Bildhälfte ist der Himmel geöffnet und gibt den Blick frei auf den Markt Oberviechtach im späten 18. Jh.. Dem Betrachter werden die herrlichen Reliquienschreine (sog. Heilige Leiber) an den beiden Seitenaltären nicht entgehen. Als Meisterwerk des Rokoko darf die prachtvolle Kanzel mit dem Guten Hirten benannt werden, die mit Schweif- und Muschelwerk verziert ist. Am Chorbogen prangt das kurbayerische Staatswappen mit dem goldenen Reichsapfel im roten Mittelschild.
Eine hochinteressante Eigenart stellt über dem nördlichen Eingang des 1965 fertiggestellten Erweiterungsbaus die Figur der „Hl. Kümmernis" dar.
Die letzte große Kirchensanierung fand ihren Abschluss am 21. September 2008 mit der feierlichen Pontifikalmesse durch Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller.
Am 01. Juli 2011 fand die feierlich Einweihung der neuen "Eisenbarth-Kirchenorgel" statt, gefertigt von der bekannten Orgelbaufirma Eisenbarth aus Passau. Es wurde das historische Gehäuse von Andreas Weiß, Nabburg, aus dem Jahre 1797 wieder verwendet.
Bildhinweise:
„Oberviechtach 01“ von Alois Köppl http://gleiritsch-online.de/ - Eigenes Werk (eigenes Bild). Lizenziert unter CC BY 3.0 über Wikimedia Commons
Stadt Oberviechtach