Einziges Braunkohlenmuseum Süddeutschlands im Erholungsgebiet am Steinberger See
Die Heimatgeschichte der Region war und bleibt jahrzentelang untrennbar mit der Bayerischen Braunkohlen Industrie AG (BBI) verbunden. Die BBI prägte nach den Weltkriegen das wirtschaftliche Wachstum und den Lebensstand der Bevölkerung.
GESCHICHTLICHE ENTWICKLUNG
Die Braunkohle entstand im Tertiär vor etwa 18 bis 20 Millionen Jahren. Um 1800 wurden die ersten Funde bekannt. Ein Untertagebergbau wurde 1845 wegen Unrentabilität eingestellt.
1904 lebte der Bergbau wieder auf. Die „Bayerische Braunkohlen und Brikett-Industrie-Gewerkschaft-Klardorf“ wurde gegründet. Die Gewerkschaft wurde 1906 in die „Bayerische Braunkohlen Industrie AG“ umgewandelt. Die Kohle nutzte man vorwiegend zur Brikettherstellung. Ab 1930 wurde das nahegelegene Dampfkraftwerk Dachelhofen versorgt.
1948 wurde das Nordfeld erschlossen. Die Ortschaft Wackersdorf musste zu diesem Zweck vollständig verlegt werden. Ab 1951 begann die Zeit der Massenförderung mit Großgeräten (Schaufelradbaggern) und Umstellung der Kettenbahn auf Bandbetrieb. 1963 wurde das nördlichste Abbaufeld Rauberweiher erschlossen. 1964 war das ergiebige Nordfeld erschöpft, die Brikettfabrik wurde eingestellt. Mitte der 60er Jahre waren bei der BBI ca. 28 km Bandstraßenlänge aufgebaut. Die BBI war federführend in der Entwicklung der „Deutschen Tagebautechnik“. Anfang der 70er Jahre war die BBI zweitgrößter Braunkohlenförderer der damaligen Bundesrepublik. Täglich wurden bis zu 30.000 Tonnen Kohle zur Stromerzeugung genutzt.
1982 waren die Gesamtkohlevorräte erschöpft, die Firma wurde nach einer Betriebszeit von 76 Jahren aufgelöst. In dieser Zeit wurden 36 Tagebaue betrieben. Insgesamt wurden 180 Millionen Tonnen Kohle gefördert. Damit wurden 88 Milliarden Kilowattstunden Energie erzeugt. Die ausgekohlten Tagebaue wurden mit Wasser gefüllt. Man schuf 6 Seen mit ca. 650 Hektar Wasserfläche und 30 km Uferzonen.